Schankraum

"Deswegen werde ich mich auch auf den Weg machen", sagte ich entschlossen. "Um ihn jetzt zu retten"

Sie packte ihn am Arm.
[color=#990000]"Lass du mich nicht auch noch alleine..."/color], bat sie ihn leise.

"Sei ehrlich, willst du Akira wiedersehen? Und zwar nicht im Sarg, sondern lebendig?", fragte ich sie und schaute sie wieder fest an.

"Ich kann dir garantieren, dass er es immer weniger ist, je länger wir das hier hinausziehen", sagte ich.

"Kannst du mir versprechen, dass du ihn zurückbringst? Dass du bei dem Versuch nicht stirbst?", entgegnete sie mit gequältem Gesichtsausdruck.

Ich schaute sie an. "Ja, ich verspreche es", sagte ich dann entschlossen.

Ambra sah ihn an und atmete tief durch.
"Gut. Ich nehme dich beim Wort...versuch nur...nicht zum Lügner zu werden." Ihre Stimme war leise und besorgt, zitterte aber nicht. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab Kaito einen leichten Kuss auf die Stirn. "Komm mit deinem Bruder zu mir zurück, damit er mich wieder lächeln sehen kann."
Dann wandte sie sich ab und ging die Treppen ins Wirtshaus hoch.

Ich stieg sofort auf Rubin, schlug ihn sanft mit den Fersen in die Seiten und schon galoppierte er los.



gt: Neutrale Zone, Meeresküste, Versteck der Scorpione

cf: Neutrale Zone, Meeresküste, Versteck der Scorpione

Rubin brachte uns bald zu einem Wirtshaus. "Und was wollen wir hier? Wir brauchen einen Arzt, kein Wirsthaus", sagte ich zu dem Hengst, doch er blieb stur stehen.

"Ambra! Was ist denn los?", fragte Liloé besorgt und flatterte vor dem Gesicht der Kellnerin auf und ab. "Hat Akira was schlimmes gemacht? Ist der Mann von gestern wieder aufgetaucht?" Die Pixie hatte, nachdem sie Kemyles aufgeweckt hatte, den Tag damit verbracht, sie in der Küche nützlich zu machen und die paar Menschen zu beobachten, die tagsüber das Wirtshaus aufsuchten, und die nächsten paar Stunden versuchte sie, Ambra so gut wie möglich abzulenken und aufzuheitern, uundsie war damit sogar relativ erfolgreich, bis gegen Abend Hufgetrappel zu hören war.

Ambra lächelte gerade über eine Geschichte, die Liloé ihr eben erzählt hatte - irgendetwas über ihre Urgroßtante, die offenbar tollkühn gegen einen Fuchs hatte kämpfen müssen - als es Hufgetrappel gab. Eigentlich war das nichts besonderes. Oft kamen Leute in größter Eile wegen Verabredungen oder einfach, weil sie vor ihrem Alltag fliehen wollten, doch an diesem speziellen Abend, hätte alles Ambra aufgeschreckt - ein zu laut abgesetzter Krug, das Knarren der Holzdielen, selbst das Lachen eines Betrunkenen.
Angespannt wartete die Kellnerin darauf, dass jemand herein kam und sich zu Freunden an irgendeinen der Tische setzte, doch das blieb aus.
Stattdessen flog die Tür auf und ein bleicher Schneider kam herein.
"Da - da draußen! Zwei Männer auf einem Pferd, vollkommen blutig! Der Bekannte der Wirtin und der Verlobte der Kellnerin!"
Ambra war auf den Füßen, noch ehe sie recht verstand, was der Mann gesagt hatte. Sie hatte kaum die Tür erreicht,als ihr bewusst wurde, dass Kemyles an ihren Fersen war. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und tauschte ein kurzes, grimmiges Nicken aus. Der Greif würde ihr beistehen, würde ihr helfen ungeachtet ihrer Differenzen. Er sah sie immer noch als Familie, obwohl sie so schrecklich zu ihm gewesen war. Vielleicht hätte sie Schuldgefühle gehabt, wenn sie sich der beiden Verletzten vor dem Wirtshaus nicht bewusst gewesen wäre.
Draußen wäre sie fast in Ohnmacht gefallen - wie schrecklich sahen die beiden doch aus!
"Wer seid Ihr?", fragte Kemyles angespannt und im ersten Moment dachte Ambra, er spräche zum bewusstlosen Kaito - als ihr der fremde Mann auffiel.

"Crician Thyor Deive Xaphan, viele nennen mich aber auch einfach Undertaker. Dämon aus dem Clan der Xaphan, ein über sehr viele Ecken Verwandter des Fürsten Xaphan", sagte ich und lächelte den jungen Mann vor mir an. Dann fiel mein Blick auf die Dame neben ihn. Sie sah Akira und Kaito mit weitaufgerissenen Augen an und war kreidebleich. "Die beiden sind meine Patenkinder, ich habe sie soeben aus den Klauen von Banditen befreit, aber davor wurden sie noch schwer verletzt. Gibt es hier in der Nähe einen Arzt, der ihnen Hilfe leisten könnte?", fragte ich dann.

Liloé war Ambra und Kemyles schnell gefolgt, hatte auf den Anblick der Verletzten aber ganz anders reagiert. Sie hatte sich die Wunde der beiden schon angesehen und schwebte bereits vor Kaitos Nase, zog sein Augenlid hoch und musterte sein Auge, ehe die anderen sie überhaupt bemerkten, dann flog sie zu Kemyles. "Ihr müsst sie reinbringen, so wie sie auf dem Pferd hängen wird das nichts. Und macht schnell."

Kemyles nickte knapp.
"Ich trage Akira. Bitte, seid so gut und trag Kaito hinter mir her, wir bringen sie in eines der Zimmer. Alles weitere regeln wir oben", bestimmte er knapp und hob Akira vom Pferd. Er ging ohne zu zögern nach drinnen, wartete gar nicht, was der Mann, der sich Undertaker nennen ließ, dazu sagen würde. Vielleicht, weil ihm klar war, dass er helfen wollte. Vielleicht auch, weil er es nach fünf Jahren im Einsatz schlichtweg gewohnt war, dass man seinen Worten Folge leistete. So oder so gingen sie gemeinsam nach oben.

gt: Zimmer (mit Liloé, Kemyles, Undertaker, Akira und Kaito)

cf Zuhause von Yugito und Tomara

Ich kam rein und setzte mich gleich an die Bar. Ich sah gerade noch wie ein paar Leute zwei scheinbar sehr betrunkene Männer nach oben trugen. //Man sollte schon wissen, wann man aufhören muss// dachte ich mir kopfschüttelnd. Aber dann wand ich mich wieder relativ schnell ab und wartete bis mich irgendwer bediente.