Schankraum

Ambra nickte langsam.
"Das heißt....du warst hier noch nie im Winter...weißt du denn...habt ihr am Grund des Ozeans Jahreszeiten?", erkundigte sie sich und biss sich leicht besorgt auf die Lippen.

Ich schüttelte den Kopf. "Was ist daran denn so schlimm?", fragte ich verwirrt.

Ambra seufzte.
"Im Winter ist vieles anders. Es gibt weniger zu Essen, die Leute sind egoistischer...und vorsichtiger. In der Neutralen Zone sind Vorurteile seltener, aber wenn du dieses Land verlassen musst, wenn du deinen Bruder suchst...kann es gefährlich werden. Am besten solltest du dir einen Begleiter suchen."

"Hmm ja ich weiß, aber das ist leichter gesagt, als getan", meinte ich etwas enttäuscht "Schon als ich aufgebrochen bin, haben mir viele meiner Freunde gesagt, wie gefährlich es sein wird, aber mitkommen und helfen wollte niemand. Und ich glaube nicht, dass es hier besser wird. Elben, Menschen, Zwerge und was es sonst noch so gibt, sie alle würden sich niemals dazu herablassen mit einem Fischmenschen wie mir zu reisen. Das ist leider die grausame Wahrheit. Und wenn das die Meinung der Leute ist, will ich niemanden dazu zwingen, ich komme auch sehr gut alleine klar."

Liloé, Yugto cf.: Waisenhaus von Tante Minu

"So da wären wir. Das ist ein waschechtes Wirtshaus am Abend", meinte ich lächelnd und führte die Fee hinein. "Wenn du Dalaia hier nicht finden kannst, wende dich an die Kellnerin Ambra, die kann dir dann am ehesten weiterhelfen und erklären, wo sie sich gerade aufhällt. Tut mir Leid aber ich muss jetzt auch los", erklärte ich nun.

"Danke fürs herbringen", verabschiedete Liloé sich fröhlich und flatterte ein wenig orientieeungslos duech den Raum, bis sie auf ein Mädchen stieß, das auf Dalaias Beschreibung von Ambra passte. Sie unterhielt sich gerde mit einem anderen Mädchen unterhielt. Vorsichtig flog die Pixie näher und landete auf dem Tisch vor den beiden. Sie wollte - nicht so wie bei ihrer Begegnung mit Yugito - diesmal höflich sein und blieb deshalb still, um die beiden nicht zu unterbrechen.

Ambra legte den Kopf schief.
"Ach was! Sei nicht so negativ! Ein paar verrückte Abenteurer finden sich doch immer wieder. Vielleicht findest du ja auch ein paar Gaukler, die in deine Richtung müssen und dich mitnehmen - in Caras findet sich da für jede Richtung was. Viele, die sonst alleine Reisen müssten, gehen lieber mit den Gauklern. Die sind immerhin auch ganz gut ausgebildet was Kampf und so angeht."
Beim Eingang erblickte Ambra kurz Yugito und wank ihr lächelnd zu, als ihr die kleine Pixie vor ihr auffiel - Dalaia hatte ihr ein paar, wie sie es nannte 'Überlebenstipps' gegebene. Das hatte auch die UNterschiede zwischen Pixies und Fairies und dem Rat, diese immer zu beachten beinhaltet.
"Hallo!Wer seid Ihr denn, junge Pixie?", erkundigte sie sich.

"Was bist du denn für eine Gestalt?", fragte ich lachend. "Sowas wie dich habe ich ja noch nie gesehen. Du bist so klein...Ist das normal?" In ihren Worten steckte keine Feindseligkeit nur die Neugier eines kleines Kindes.

Liloé war überaus erfreut, dass Dalaia sie nicht für eine Fairy hielt. "Ich heiße Liloé", antwortete sie fröhlich und lächelte das andere Mädchen belustigt an. "Für eine Pixie bin ich ganz normal groß. Und ich hab auch noch nie jemanden getroffen, der so aussieht wie du...was hast du da im Gesicht? Sind das Schuppen? Darf ich sie mir mal anschauen?" Neugierig flatterte sie hoch und begutachtete die Schuppen aus der Nähe, bevor ihr bewusst wurde, dass das wohl auch nicht so höflich war, also flog sie wieder zurück auf den Tisch und fragte: "Bist du Ambra, die Kellnerin? Und wer bist du?"

Ambra lächelte das kleine Geschöpf freundlich an.
"Ja, ich bin Ambra Goldschmied. Kann ich dir denn irgendwie behilflich sein?", erkundigte sie sich neugierig.

Ich war fasziniert von der Pixie "Ich bin Kayo", sagte ich grinsend "Und ja das sind Schuppen, die hab ich, weil ich aus dem Meer komme, weißt du. ", ich betrachtete die kleine Fee näher um auch die Flügel sehen zu können. "So klein zu sein ist bestimmt lustig und das fliegen erst..."

"Ich suche Dalaia...und Yugito hat gesagt dass du mir da helfen kannst", erklärte die Pixie schnell, bevor sie sich wieder Kayo zuwandte. "Wie meinst du das, du kommst aus dem Meer? Lebt ihr unter dem Wasser? Aber wie kann man da denn leben, da gibt es doch keine Luft...atmet ihr Wasser?", fragte sie neugierig.Von Fischmenschen hatte sie noch nie etwas gehört - es gab nichtmal Geschichten bei den Pixies über sie.

Ambra nickte.
"Ja, ich bin eine ihrer Angestellten und auch recht gut mit ihr befreundet. Allerdings ist sie heute nicht hier, ich muss dich enttäuschen. Leider ist sie heute Zuhause geblieben, weil sie Gäste hat."

Irgendwie war ich etwas verwirrt, weil Liloá zwei verschiedene Gespräche zur selben Zeit zu führen schien, aber das störte mich nicht weiter. Dieses kleine menschenähliche Wesen war einfach so faszinierend und irgendwie niedlich. "Ja wir leben hauptsächlich unter Wasser und atmen tun wir wie Fische weißt du...nur können wir auch an Land leben weil wir auch so atmen können wie ihr. Ich weiß selbst nicht viel darüber, aber so ungefähr funktioniert das glaub ich."

"Ich wusste nicht, dass das geht....aber es ist interessant. Erzählst du mir mal über euch?", fragte sie begeistert. "Wenn Dalaia nicht hier ist, hab ich eh gerade Zeit... es sei denn du kannst mich hinbringen, Ambra, aber während du arbeitest ist das wohl schlecht. Ich stör euch doch nicht, oder?", fragte sie mit schiefgelegtem Kopf.

Ambra schüttelte sofort den Kopf.
"Nein, absolut nicht. Wirklich nicht. Und ich kann dich in ungefähr einer halben Stunde hinbringen, dann hab ich Dienstschluss", versprach die Kellnerin.

"Ich halte sie eh schon eine ganze Weile von der Arbeit ab", meint ch zwinkernd "Und noch hat sich niemand beschwert. Außerdem kann ich dir alles erzählen, was du willst, aber nur wenn du mir alles über euch erzählst, wir wissen allgemein sehr wenig über die Rassen an Land."

"Okay", stimmte Liloé zu. "Aber ich kann dir bloß was über die Feen erzählen, über die anderen Rasse weiß ich selber nicht so viel. Und ich sollte dir auch nicht so viel über Fairies erzählen sonst reg ich mich nur auf. Fairies sind sowas ähnliches wie Pixies, aber wir können einander nicht ausstehen", erklärte sie.

Ambra hörte den beiden neugierig zu.
Sie wusste so manches über die einzelnen Völker - als Kellnerin kam einem nunmal so manches zu Ohren - auch, wenn das nicht immer stimmte. Wenn sie wollte, konnte sie auch in die oberen geschosse von Dalaias Hausbibliothek gehen, um das nachzulesen, was sie interessierte. Doch sie kam mit der Arbeit selten dazu und wenn sie ehrlich war, verbrachte sie ihre Zeit lieber in der Nähe von anderen Menschen als zwischen den Seiten irgendeines Wälzers. Sie wollte das Leben spüren, wollte von Schicksalen hören, je unterschiedlicher desto besser. In Büchern konnte sie alles erleben, was sie nur wollte, das war wohl war, sie musste nur das richtige Werk auswählen. Doch war das Ende nicht auch ein Buch? Und ließ sie nicht einige Seiten aus, wenn sie in anderen Büchern las? Wissen anzustreben war eine ehrenwerte Sache, da hatte Ambra keinen Zweifel...doch es musste nunmal auch Leute wie sie geben, die den Denkern half, nicht den Halt im tatsächlichen Leben zu verlieren. Vielleicht war sie nicht so intelligent wie Dalaia...doch sie hatte ihren Platz im Leben und er machte ihr ziemlich viel Spaß...solange alles so sorgenfrei bleiben würde, wäre sie glücklich.

"Seid ihr denn alle so klein? Und könnt ihr auch alle fliegen?", fragte ich nun neugierig.

"Na, es gibt größere und kleinere Feen...aber ihr seid ja auch nicht alle gleich groß, oder? Und ja, fliegen können wir alle. Außer wenn es regnet, dann werden die Flügel so schwer und es ist echt anstrengend... oder wenn es kalt ist. Es soll man einen Pixie gegeben haben, dem die Flügel in der Kalte zerbrochen sind!", erzählte Liloé.

Ambra hörte der kleinen Pixie aufmerksam zu. Was sie erzählte klang wie die Legenden, die Kindergeschichten, die Dalaia an manchen Abenden mit unfassbarer Überzeugung vorgetragen hatte. Nun wusste Ambra, wieso die Greinfin so überzeugt geklungen hatte - sie hatte gewusst, wovon sie sprach.

"Das ist blöd", meinte ich enttäuscht "aber wen ihr so klein seid ist das ja auch kein Wunder. Aber ich glaube dann solltest du nicht ins Meer. Da ist es recht anstrengend...Weil das ganze Wasser um dich herum ist. Deswegen sind die meisten Fischmenschen auch ziemlich stark...weil es eben sein muss."

Liloé erschauderte. "Ins Wasser würde ich sowieso nicht gehen; keine Fee wäre so blöd, das zu versuchen, nichtmal eine Fairy. Und ihr müsst wirklich stark sein, wenn ihr das aushaltet...also seid ihr auch starke Kämpfer?"

Ich lächelte "ja sind wir, aber ich glaube viele übertreiben das etwas...bei uns geht es eigentlich nur um Kraft und Kampf. Ich war auch so...aber seit ich hier an Land bin musste ich kaum mehr kämpfen und anscheinend geht das auch so. Also ohne ständige Kriege." Ich seufzte "Aber das kann man niemanden klar machen...so ist das eben. Aber sag mal. Wieso mögt ihr die Fairys nicht?"